Veröffentlicht am 29.05.2023

SALON DES CRÉATEURS: ChemInnovation überzeugt mit Lösung für die Chemieindustrie und sichert sich Zusammenarbeit mit Deck5

Bei der 9. Ausgabe am 4. Mai 2023 in der Fachhochschule Dortmund, konnte ChemInnovation die Jury von seiner Geschäftsidee, sowie seinem Bedarf an Design, gekonnt überzeugen und entschied sich für die Zusammenarbeit mit Deck 5, welche mit einer Finanzspritze von 5.000 Euro durch den Salon des Créateurs unterstützt wird. Wir haben im Interview mit beiden gesprochen.

Im Salon des Créateurs stiften die Design Metropole Ruhr und die Gründerallianz Ruhr Collaboration zwischen Startups und etablierten Kreativdienstleistern, um auf die Wichtigkeit von Design bereits in der Frühphase von Gründungen aufmerksam zu machen.

Bei der 9. Ausgabe des innovativen Pitchformates in der Fachhochschule Dortmund, konnte ChemInnovation sich gegen harte Konkurrenz durchsetzen und die Jury bestehend aus Rebekka Bracht ( Ecossystem Managerin, Gründerallianz Ruhr), Daniel Nierhauve (Head of Business Development, 9elements) und Dr. Martin Kiel (Add Credits) von sich überzeugen.

Intelligente Lösung für die Chemieindustrie überzeugt Jury

ChemInnovation verspricht, die Art und Weise, wie Labordaten analysiert werden, zu revolutionieren. Mit ihrer Software können zeitaufwändige Aufgaben rationalisiert werden, was letztlich die Effizienz und Produktivität steigert. Durch den Einsatz von Machine Learning ist die innovative Software-Lösung in der Lage, Daten aus der Gaschromatographie-Massenspektrometrie schnell zu analysieren und genaue Vorhersagen über die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe zu machen. Dieser smarte Ansatz verkürzt die Auswertungszeit von Stunden oder Tagen auf wenige Minuten und ermöglicht die Identifizierung von bisher unbekannten Substanzen. Durch den Einsatz von Technologie will das Team Forschern und Fachleuten in diesem Bereich helfen und die Branche mit bahnbrechenden Fortschritten vorantreiben.

ChemmInnovation und Deck5 im Gespräch

Wir haben mit ChemInnovation und Deck5 gesprochen: Welche Beweggründe gab es zur Teilnahme am Salon? Welche Erwartung besteht an die Zusammenarbeit mit der Kreativagentur? Und wie sieht das junge Startup weitere Unterstützungssysteme im Startup Öksosystem Ruhr?

Gründerallianz Ruhr: Warum hat sich CHEMINNOVATION für die Teilnahme am Salon des Créateurs entschieden?

ChemInnovation: Nachdem wir auf das Event aufmerksam wurden, haben wir im Team viel darüber nachgedacht welchen Bedarf an Design wir eigentlich haben und wie uns Design weiterhelfen könnte. Obwohl unser Fokus auf der Software- und KI-Entwicklung liegt, haben wir in dieser Diskussion schnell festgestellt, dass gutes Design für uns genauso wichtig sein wird wie Funktionalität und Performance. Aber während wir in den technischen Themen viel Expertise im Team haben, fehlt uns einfach die Erfahrung und Fachkenntnis, wenn es um Design geht.

Gründerallianz Ruhr: Warum ist es aus eurer Sicht wichtig, Startups und Jungunternehmern die Bedeutung von Design zu vermitteln?

Deck5: Wie der Preis oder die Funktion, ist das Design ein entscheidendes Kriterium für oder gegen ein Produkt. Es genügt nicht, wenn ein Produkt schnell, leicht, kraftvoll oder hochwertig ist. Es sollte auch schnell, leicht, kraftvoll oder hochwertig aussehen. Es genügt nicht, wenn ein Produkt viel kann oder billig ist, es sollte auch einfach zu begreifen und zu bedienen sein. Der Designer sitzt zwischen dem Techniker, dem Kaufmann und dem User und weiß, dass das Produkt gut wird, wenn alle drei bekommen, was sie sich wünschen. Zur Kunst wird es, wenn der Designer etwas schafft, was bleibenden Eindruck hinterlässt.

Design ist für alle Beteiligten wichtig. Die Kunden sollen sich ja die Firma merken. Ein gutes und professionelles Auftreten ist so wichtig wie ein gutes Produkt. Beides muss auf das Produkt, den Kunden und die Firmenphilosophie ausgelegt sein.

Gründerallianz Ruhr: Was sind nach der Teilnahme am Salon des Créateurs eure Eindrucke vom Pitchformat?

ChemInnovation: Der Salon des Créateurs ist ein einzigartiges Event. Zwar gibt es einige Pitchevents in Deutschland, aber keines bringt Designer*innen und Startups in dieser Form zusammen. Ich kann mir gut vorstellen, dass alle teilnehmenden Teams durch das Event mehr über Design nachdenken und vor allem Kontakte in diese Richtung knüpfen konnten.

Gründerallianr Ruhr: Wie kann Design helfen, die Ziele und Ideen von CHEMINNOVATION greifbarer und sichtbarer zu machen?

Deck5: ChemInovation hat ein super Produkt, was einen breiten Markt und viele unterschiedliche User anspricht. Es ist eine Software, die sich mit Sicherheit weiterentwickeln wird und immer weitere Kreise ziehen kann. Vielleicht wird es irgendwann speziellere Ableger für unterschiedliche Branchen geben, weil es technisch und wirtschaftlich sinnvoll erscheint. Deshalb ist ein guter erster Aufschlag besonders wichtig, der von vorneherein kommuniziert, dass ChemInovation ein professioneller Partner für die Chemische Industrie ist – und dabei spielt das Design der Software eine wichtige Rolle.

Gründerallianz Ruhr: Welche wichtigen ersten Schritte sind für eure Zusammenarbeit geplant?

ChemInnovation: Als erstes werden wir uns in großer Runde – auf unserer Seite mit dem gesamten Team – zusammensetzen. Wir haben hier einige Ideen bspw. Dazu, wie unsere Software oder unsere Website ansprechender und nutzerfreundlicher werden könnte, aber letztendlich vertrauen wir hier auf die Profis. Mit Deck5 haben wir einen Partner mit breiter Expertise von Produkt- bis zu Grafikdesign. Wir sind davon überzeugt, dass sich so schnell eine Idee herauskristallisieren wird, die wir gemeinsam angehen wollen.

Deck5: Auch wir vertrauen auf die Kompetenz von ChemInnovation, die die Anforderungen Ihrer User kennen, die die Stärken ihrer Software kennen, sie wissen am besten, wie sich das Tool in der Zukunft entwickeln kann und soll. Wir werden gemeinsam mit ChemInnovation an der Benutzerführung und Gestaltung arbeiten, um diese Ziele zu erreichen.

Gründerallianz Ruhr: Wie können wir uns die Zusammenarbeit zwischen Deck5 und ChemInnovation perspektivisch in der Praxis vorstellen? Mögt ihr hier bereits einen Ausblick geben?

ChemInnovation: Zunächst einmal werden wir uns intensiv austauschen. Wir werden dabei unsere Technologie, Produkte und Kunden genau beschreiben und auf unsere Herausforderungen eingehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein großer Teil der Zusammenarbeit darin bestehen wird voneinander zu lernen und herauszufinden, wo man den stärksten Effekt erzielen kann.

Deck5: Wir als Designer müssen zuerst verstehen, was das neue Tool von ChemInnovation kann, welche speziellen Features es hat, von welchen Zielgruppen es wie genutzt wird usw. Das ist die Basis um hinterher ein Produkt zu gestalten, dass eine klare, übersichtliche und logische Schnittstelle bildet.

Gründerallianz Ruhr: Nun hat ChemInnovation als Sieger im Salon des Créateurs die Möglichkeit gehabt, sich den Partner zur Zusammenarbeit frei zu wählen. Im Alltagsgeschäft überlegen sich aber natürlich auch Agenturen, mit welchem Kunden sie sich eine Zusammenarbeit perspektivisch gut vorstellen können. Nach welchen Kriterien wählt DECK5 die Projekte aus, an denen gearbeitet wird?

Deck5: Wir haben schon immer ein breites Portfolio, da wir ein Zusammenschluss von Designern unterschiedlicher Expertiese sind. Dadurch bleibt die Arbeit spannend und oftmals gibt es den Effekt, dass wir etwas in ein Projekt einbringen können, was wir in einem anderen Bereich gelernt haben. Wir suchen nach Projekten, die für uns eine Herausforderung sind, an denen wir wachsen und die uns Spaß machen. Wir lassen die Finger von Projekten, wo wir keine Expertise haben oder ethisch bedenklich sind.

Gründerallianz Ruhr: Wir möchten natürlich auch noch etwas mehr über euer Startup und das Team hinter ChemInnovation erfahren: Was seht ihr die Stärken und die Einzigartigkeit eures Startups?

ChemInnovation: Unsere größte Stärke ist ganz klar unser Team. Wir sind fünf Personen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrung. Und durch diese Interdisziplinarität ist es uns möglich Technologien zu erforschen und zu entwickeln, die andere nicht hätten entwickeln können. So versuchen wir das in unseren Projekten zu nutzen, um computergestützte Lösungen für die Chemie zu erschaffen. In solch einem Projekt ist auch unsere aktuelle Software METIS entstanden. METIS kann Daten von chemischen Proben verarbeiten und die Inhaltsstoffe dieser genau aufklären. Dieser Vorgang der chemischen Analytik spielt überall um uns herum eine Rolle – ob in der Forensik, Lebensmittelkontrolle, oder Medikamentenentwicklung – und benötigt aktuell besonders viel Expertenwissen und vor allem Zeit. Mit uns können Forschende in kürzerer Zeit mehr über ihre Proben lernen und so zielgerichteter arbeiten.

Gründerallianz Ruhr: Wie würdet ihr den Weg beschreiben, den CHEMINNOVATION bisher gegangen ist? Was waren die wichtigsten Meilensteine und Herausforderungen auf dem Weg dorthin?

ChemInnovation: Überraschend, lehrreich und kurvig. Als wir uns dazu entschieden haben unsere Forschung in einem Spin-Off auszugründen, war uns nicht klar, was alles dahintersteckt und was dafür alles getan werden muss. Wenn es um Herausforderungen geht, war das vor allem die Forschung selbst. Hier überlegt man sich immer wieder eine Lösung, nur um dann festzustellen, dass es wieder nicht funktioniert hat. Aber genauso fordernd waren Diskussionen mit der Uni um geistiges Eigentum, im Team um Unternehmensanteile oder die Bürokratie hinter Förderanträgen. Aber zum Glück lernt man auf dem Weg sehr schnell und hat viel Unterstützung von allen Seiten. Umso schöner ist es dann, wenn man Erfolge feiern kann. Unsere wichtigsten Meilensteine waren der erste Beweis, dass unsere KI funktioniert, erste Gespräche mit Forschenden & Firmen und die EXIST Förderung, die wir vor kurzem erhalten haben. Der Weg zur Gründung ist in jedem Fall gepflastert mit Höhen und Tiefen und gerade das macht ihn so spannend.

Gründerallianz Ruhr: Welche Art von Unterstützung und Ressourcen waren oder sind noch immer wichtig, um die Entwicklung des Startups voranzutreiben?

ChemInnovation: Die wichtigste Unterstützung für uns ist und bleibt die Förderung durch den EXIST Forschungstransfer, die es uns ermöglicht METIS über die nächsten Monate voranzutreiben. Ähnlich wichtig sind Partner aus der Industrie und Wissenschaft, die unsere Software kontinuierlich mit uns testen, uns Feedback geben und es ermöglichen zielgerichtet zu entwickeln. Daneben sind es sehr viele Programme, Wettbewerbe, Förderer, Netzwerke und besonders Einzelpersonen die immer wieder unterstützend zur Seite stehen, Tipps geben, vermitteln oder Probleme lösen. Wettbewerbe wie der Salon des Créateurs bringen einen in Kontakt mit solchen Personen und helfen einem dabei andere Perspektiven zu entwickeln.

Über die 9. Ausgabe des Salon des Créateurs

Das Pitchformat mit Fokus auf der Vernetzung von Designern und Startups fand am 4. Mai 2023 in der Aula der Fachhochschule Dortmund statt. Besetzt mit bekannten Gesichtern aus dem Startup Ökosystem Ruhr, hatte die Jury die Qual der Wahl: HEMPA, BLINK, Sovity und Night Live teilten sich die Bühne mit ChemInnovation und pitchten um Designleistungen im Wert on 5.000 Euro. Keine Leichte Entscheidung für Rebekka Bracht ( Ecossystem Managerin, Gründerallianz Ruhr), Daniel Nierhauve (Head of Business Development, 9elements) und Dr. Martin Kiel (Add Credits). Mittlerweile konnte der Salon sein 10. Jubiläum feiern, bei welchem das Startup HippoCare sich den Sieg im Kunstmuseum Bochum erpitchte.

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